Dieses Rezept für Laugenbrötchen ist glaub ich das erste richtige Rezept, welches mir meine Mudder gezeigt hat. Seit dem habe ich es auch des öfteren gebacken. Sie sehen zwar nicht aus, wie die Laugenbrötchen oder Brezel, die man vom Bäcker kennt, aber geschmacklich können sie sich definitiv sehen lassen. Als wir in Kanada gewohnt haben bzw. zu Besuch waren, musste ich die Brötchen auch backen und das Rezept wurde auch weitergegeben. Eben halt das klassische deutsche Gebäck, welches man so kennt auf der anderen Seite des Teichs. Es gibt da zwar auch Gebäck, welches wie eine Brezel aussieht, aber geschmacklich mal gar nicht klar geht. Total süß oder einfach ekelig, weil da allmöglicher Mist drin war.
Die Ami Brezel
Ich musste auf dem Weg von Australien nach Halifax in Philadelphia umsteigen und hab mir am Flughafen ne in Plastik abgepackte Brezel gekauft. Hätte mir eigentlich vorher klar sein müssen, dass das nix gescheites sein kann. Oh man, ich kann euch sagen…so eine trockene und richtig kacke schmeckende Brezel ist mir auch noch nicht untergekommen. Da bevorzuge ich doch noch diese großen harten Brezel, die es bei uns im Norden evtl. gibt. Die Zutatenliste war auch der Hammer! Abgesehen von den Zusatzstoffen haben die Backpulver und Hefe zusammengeballert. So hat es auch geschmeckt…das Backpulver kam gut durch. Aber gut…hier nun zu meinem Familienrezept.
Zutaten:
- Für den Teig
- 500g Mehl (Weizen oder Dinkel)
- 1 Päckchen Trockenhefe
- ca. 300ml Wasser
- 1 TL Salz
- 1 EL Butter oder Margarine, wenn nix davon vorhanden geht auch ein guter Schuss Rapsöl
- Für den Belag:
- grobes Salz
- nach Belieben: Sesam, Mohn, Käse, etc.
- 3l kochendes Wasser
- 2 EL Natron/ Backsoda
Durchführung
Da manchmal bzw. meistens alles etwas schneller gehen muss, mach ich kein Dilli-Dalli, wie Katerina manchmal sagt. Also schmeiß ich ganz unkonventionell alle Zutaten zusammen in eine Rührschüssel und dann mix ich sie gut durch. Normalerweise knetet man den Teig mit dem Handrührgerät oder Ähnlichem. Da aber unser so ätzend langsam ist, knete/ bearbeite ich den Teig fast ausschließlich mit den Händen bis er schön geschmeidig und nicht mehr so dolle klebt. Dann wird er natürlich abgedeckt und gewartet bis sich das Volumen verdoppelt hat.

Danach nehme ich ohne den Teig großartig runterzudrücken oder gar durchzukneten, Stück für Stück Teig ab und forme/ schleife dann die Brötchen. Wer Bock auf Brezel hat, kann natürlich Brezel formen. Für mich sprechen zwei Gründe gegen das Formen von Brezeln. 1. Der Zeitfaktor: Das Formen dauert einfach zu lange. Es muss erst eine Teigwurst gerollt werden und dann wird die Brezel geformt.
Und Punkt 2. Platzmangel im Ofen. Dieser wiederum verlängert dann den Backprozess noch weiter, da halt nicht alle Brezeln nicht auf ein Blech passen. Aber gut, wer einen größeren Ofen als den üblichen Standard hat, der kann’s ja machen oder auch einen hat mit Umluft, dann kann man auch zwei Bleche reinschieben. Klar geht das auch in einem Ofen ohne Umluft, aber ich habe lieber ein Blech Ofen als zwei. Kann man als kleinlich sehen, aber ich kann so etwas manchmal nicht ab haben. Es sollen einfach alle gleichmäßig durchgebacken sein.

Wenn die Teiglinge fertig sind, dann können sie nochmal abgedeckt ca. 10-15 min aufgehen. Währenddessen bringt man das Wasser mit dem Backsoda in einem großen Topf zum Kochen. Nachdem die Brötchen nochmals aufgegangen sind , werden sie eine Minute gekocht bzw. von jeder Seite für 30 Sekunden. Dann werden sie mit einer Schaumkelle auf ein mit Backpapier ausgelegtes Backblech gelegt und werden nach Belieben bestreut. Und zum Schluss kommen die Laugenbrötchen für ungefähr 20min bzw. bis zu einer goldbraunen Färbung in den auf 200°C vorgeheizten Backofen.
So geil die Dinger! Danke an Muddern
Das freut mich, dass es dir geschmeckt hat! 🙂